Hilfe bei psychischen Problemen
Du brauchst Hilfe und weißt nicht, mit wem du sprechen sollst?
Viele Menschen, denen es nicht gut geht und die leiden, sind verunsichert: Bin ich psychisch krank und was soll ich machen? Sie haben Angst davor sich, das einzugestehen und Hilfe zu benötigen. Schließlich sind psychische Erkrankungen immer noch stigmatisiert, obwohl die Betroffenen dafür nichts können. Die Reaktionen aus der Umgebung reichen von „Stell Dich nicht so an“ bis „Sofort in die Psychiatrie“.
Sich informieren
Die meisten, die sich fragen, ob sie Hilfe brauchen, werden das Internet befragen. Stundenlang werden Seiten durchforstet und Symptome verglichen. Das endet nicht selten in Panik, weil das Internet auch voll ist von unseriösen und falschen Informationen. Informiere dich deswegen auf vertrauenswürdigen Seiten z.B. von Fachgesellschaften, die es u.a. für alle psychiatrischen Erkrankungen gibt. Bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe findest Du z.B. Informationen über Depressionen und einen Selbsttest, bei der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen zu dieser Erkrankung oder bei der der Deutschen Angsthilfe Informationen über Selbsthilfemöglichkeiten.
Eine gute Übersicht mit Verweisen zu weiteren Informationen bietet auch das Psychiatrienetz, wo die häufigsten psychischen Erkrankungen und deren Behandlung erklärt werden.
Nicht jede seelische Krise braucht professionelle Hilfe
Viele psychische Krisen können allein, mit Hilfe nahestehender Menschen oder durch vorübergehende Unterstützung gemeistert werden: Geh offen mit deinen Problemen um, spreche darüber und hole dir Unterstützung bei vertrauenswürdigen Menschen, z.B. bei deiner besten Freundin oder deinem Vater.
Wichtig ist, dass du nicht allein mit deinen Problemen bist und ein Gefühl von Sicherheit hast. Mach in einer Krise das, was dir nach den bisherigen Erfahrungen gut tut, z.B. einen Spaziergang, etwas kochen, Musik hören oder fotografieren.
Professionelle Hilfe in einer seelischen Krise
Solltest du professionelle Hilfe benötigen, kannst du zu deinem Hausarzt gehen oder ihn anrufen, Kontakt mit einer psychiatrischen Klinik oder mit dem ärztlichen (psychiatrischen) Bereitschaftsdienst (bundesweite Tel.: 116 117) aufnehmen, oder Dich an eines der folgenden Hilfs- bzw. Beratungsangebot für akute Krisensituationen wenden:
- Telefonseelsorge (telefonseelsorge.de): anonyme und kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den Telefonnummern 0800 – 1110111 oder 0800 – 1110222.
- Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ (nummergegenkummer.de): kostenlose Beratung von Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr unter der Telefonnummer 0800 – 1110333.
- SeeleFon des Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (bapk.de/angebote/seelefon.html): Montag bis Donnerstag von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr sowie Freitag von 10 bis 12 sowie 14 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 0228 – 71 00 24 24
- Helpmail [U25] (u25.de): Suizidprävention der Caritas per E-Mail für junge Menschen.
- Jugendnotmail (jugendnotmail.com): Online-Beratung, Themenchat und Forum für Kinder und Jugendliche.
Soforthilfe in einem psychischen Notfall
Hast du einen psychischen Zusammenbruch, brauchst du vielleicht sofort professionelle Hilfe. In diesem Fall kannst du den Notarzt rufen. Als Sofortmaßnahme ist es auch möglich, eine Notfall-Aufnahme in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie aufzusuchen. Über die Internetseite Klinikradar findest du eine psychiatrische Klinik in deiner Nähe.
Selbsthilfegruppen
Auch Selbsthilfegruppen, die es zu allen psychischen Erkrankungen und in vielen Regionen gibt, können Rat und Hilfe bieten. Auf der Internetseite des BApK kannst du eine solche Selbsthilfegruppe in deiner Nähe finden. Speziell für junge Menschen gibt die die Internetseite www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de.
Der Krisen- und Notfallplan
Um psychischen Krisen vorzubeugen und um in Krisen besser zurechtzukommen, kann ein Krisen- und Notfallplan hilfreich sein. Da rein gehören Telefonnummern wichtiger Kontakte, Frühwarnzeichen für Krisen sowie Angaben zur bisherigen bzw. zukünftigen Behandlung und Unterstützung. Mehr Informationen und ein Muster findest du hier: www.psychiatriewegweiser.sozialpsychiatrie-mv.de/krisen-und-notfallsituationen-informationen-fuer-betroffene.
Weitere Informationen
Die Zeitschrift „chrismon“ hat Profis gefragt und einen Erste-Hilfe-Koffer für die Seele gepackt: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2007/hilfe-118.
Die Stiftung Gesundheitswissen listet Stellen auf, an die Du Dich wenden kannst: www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/psyche-wohlbefinden/hilfe-bei-psychischen-problemen-diese-stellen-koennen-sie-sich.
Das Zentralinstituts für Seelische Gesundheit bietet Ersthelfer-Kurse für psychische Gesundheit an: www.mhfa-ersthelfer.de/de.
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Nummer gegen Kummer
Kinder- und Jugendtelefon
116 111
Montags bis Samstags 14:00-20:00 Uhr (kostenlose telefonische Beratung).
Jugendnotmail
www.jugendnotmail.com
Einzel-Online-Beratung, Themenchat und Forum für Kinder und Jugendliche.
Selbsthilfegruppen
Eine umfangreiche Liste von Selbsthilfegruppen findest du hier:
www.bapk.de/angebote/selbsthilfenetz-psychiatrie/suche.de
Sucht- & Drogenhotline
01805 – 313 03 1
(0,14€/Minute aus Festnetz, max. 0,43€/Minute aus Mobilfunk)
Beratung rund um die Uhr.
www.sucht-und-drogen-hotline.de
Helpmail [U25]
Online-Suizidprävention
www.u25.de
Online Beratung: Suizidprävention der Caritas per E-Mail für junge Menschen. Helpmail und Allgemeine Krisenberatung.